Mehr als 50 Jahre nach der Premiere begeistert der Mercedes-Benz C111 noch immer mit seiner einzigartigen Geschichte. Diese Story zwischen technologischer Vision und ästhetischer Faszination erzählen die Autoren Wolfgang Kalbhenn, Gerhard Heidbrink und Joachim Hack in ihrem Buch „Mercedes-Benz C111 – Fackelträger, Traumsportwagen und Rekordjäger“, das am 27. Oktober 2021 im Stuttgarter Motorbuch Verlag erschien. Es ist eine Biografie dieser weltweiten automobilen Ikone, die viele neue Details und Facetten aufgreift. Das Buch ist in deutscher Sprache erhältlich.
Der Band, dessen Entstehung von Mercedes-Benz Classic umfassend unterstützt wurde, hat 432 Seiten mit 940 Abbildungen und kostet 69 Euro und ist direkt online bestellbar (https://amzn.to/3Kp5DUx).
Zusätzlich ist exklusiv im Shop des Mercedes-Benz Museums und im Mercedes-Benz Classic Store (www.mercedes-benz-classic-store.com) zum gleichen Preis eine von den Autoren signierte und auf 111 Exemplare limitierte, nummerierte Sonderedition erhältlich. Hier heißt es schnell sein!
In der Dauerausstellung des Museums sind zwei der insgesamt 13 existierenden C111 ausgestellt. Alle Exemplare gehören zur Fahrzeugsammlung von Mercedes-Benz Classic.
Faszination C 111 bis heute
Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main vom 11. bis 21. September 1969 zeigt Mercedes-Benz den C111 erstmals der Öffentlichkeit. Das Experimentalfahrzeug schlägt neue Wege ein, unter anderem mit Wankelmotor, futuristischer Formgebung und dem Einsatz innovativer Werkstoffe. So wird der C111 (der intern unter der Baureihenbezeichnung C101 geführt wird) zum Symbol des Pioniergeists der Marke Mercedes-Benz und des Fortschrittswillens der Mitarbeiter. Die Begeisterung in der Öffentlichkeit ist enorm – auch das neue Buch greift beispielsweise die Geschichte der Blankoschecks auf, welche von vermögenden Liebhabern sportlicher Automobile an Mercedes-Benz gesandt werden.
Die Biografie des C111 beginnt natürlich deutlich vor der Messepremiere 1969. Nach ersten Überlegungen zu einem neuen Hochleistungssportwagen als Nachfolger des 300 SL (W 198) in den 1950er-Jahren beginnt die direkt zum C111 führende Entwicklung Mitte der 1960er-Jahre, als erste Mittelmotorsportwagen bei Mercedes-Benz konzipiert werden. Die Autoren beleuchten in ihrem Buch diese komplexe Vorgeschichte, inklusive der packenden Historie des damals als vielversprechender Automobilantrieb eingeschätzten Wankelmotors.
Vom Experimentalfahrzeug zum Rekordwagen
Nach der Messepräsentation des C111 mit Dreischeiben-Wankelmotor im Jahr 1969 folgt auf dem Genfer Auto-Salon 1970 die Vorstellung des C111-II mit Vierscheiben-Wankelmotor und weiterentwickeltem Design. Diese Version des Experimentalfahrzeugs weckt noch größere Begehrlichkeiten bei Sportwagenliebhabern. Aber die Serienfertigung des C111 wird nach langen und kontrovers geführten, unternehmensinternen Diskussionen am Ende nie aufgenommen, obwohl sogar noch eine ganz neue Variante mit Kunststoffbodengruppe entwickelt wird.
All dies beschreibt das Buch mit sämtlichen Hintergründen – ebenso wie die darauffolgende, 1975 beginnende Geschichte: die Entwicklung einer ganzen Familie von erfolgreichen Rekordwagen. Dazu gehören der C111-II D aus dem Jahr 1976 und der C111-III von 1977/78 (beide mit Fünfzylinder-Dieselmotor) sowie schließlich der C111-IV von 1979 mit V8-Ottomotor und Turboaufladung. Als weitere Rekordwagenvariante wird zwar 1979/80 noch der C111-V entwickelt, am Ende jedoch nicht fertiggestellt.
Auch danach lebt die Strahlkraft des C111 fort – beispielsweise im Bereich „Faszination Technik“ des Mercedes-Benz Museums mit dem dortigen Originalfahrzeug und seit 2014 auch wieder auf der Straße. Denn 2013 fasst Mercedes-Benz Classic den Entschluss, einen C111-II erneut fahrbereit zu machen. Um den Erhalt der wenigen vorhandenen Wankelmotoren nicht zu gefährden, fällt die Wahl auf ein Fahrzeug, das bereits bei seiner Indienststellung Ende 1970 einen 3,5-Liter-V8-Motor erhalten hatte. 2014 erlebt dieser Wagen bei der „Silvretta Classic Rallye Montafon“ seine zweite Premiere. Im Buch wird diese Rückkehr ebenso thematisiert wie die große Sonderausstellung des Mercedes-Benz Museums zum Thema C111 im Jahr 2015.
Geschichte und Geschichten
Emotionale Auseinandersetzungen über das Design, weitsichtiger Einsatz neuer digitaler Verfahren für die Fahrzeugentwicklung und vieles andere mehr: Historische Archivquellen und Zeitzeugen haben den Autoren einen ausgesprochen lebendigen Einblick in die vielfältigen Aspekte der Geschichte des C111 gegeben. Davon profitiert das Buch, weil es keine nüchterne Dokumentation geworden ist, sondern die Geschichte des Fahrzeugs anhand spannender Geschichten mit zahlreichen Originalzitaten erzählt.
Die eindrucksvolle Breite und Tiefe der Darstellung ist das Ergebnis intensiver Arbeit seit 2017. Vor allem umfangreiche Recherchen in den Archiven und in der Fahrzeugsammlung von Mercedes-Benz Classic sowie intensive Gespräche mit Zeitzeugen haben die umfassende Darstellung möglich gemacht. So finden sich in dem neuen Standardwerk zahlreiche bisher nicht bekannte Details.
Die Autoren
Wolfgang Kalbhenn, ehemaliger Mitarbeiter im Motorenversuch von Mercedes-Benz, erfindet 1972 das patentierte Stufensaugrohr zur Optimierung des Wankelmotors und hat 2017 die Idee zu dem Buch.
Gerhard Heidbrink, langjähriger Mitarbeiter der Archive von Mercedes-Benz Classic, bringt die tiefe historische Kenntnis um relevante Quellen, Fakten und Zusammenhänge sowie deren adäquate Aufbereitung ein.
Joachim Hack schreibt nicht nur den einleitenden Überblick zur Technikgeschichte des Wankelmotors, sondern begleitet das gesamte Projekt auch als professioneller Lektor.
Quelle: Mercedes-Benz AG
Bildquellen
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