Donnerstag, 21. November 2024

BR201: Snobeck 190E 2.5-16V Evolution

Nur dreißig Exemplare, also ein Bruchteil der gebauten 502 Mercedes-Benz 190E 2.5-16V Evolution, wurden nach Frankreich in die Niederlassung Savia in Jean d’Angély, Südfrankreich ausgeliefert. Von diesem kleinen Kontingent wurden zwölf Fahrzeuge von Dany Snobeck zusammen mit AMG in Magny-Cours umgebaut.

Durch seine Tätigkeit bei der DTM kam Dany Snobeck die Idee, Mercedes Fahrzeuge zu tunen und aufzurüsten. Mit Blick auf den möglichen Tuning-Markt in Frankreich setzte er seine Gedanken in die Tat um und entwickelte die besagten Fahrzeuge. In einem Land, das für seinen guten Geschmack bekannt ist, wären vermutlich rosa Felgen mit enormem Tiefbett oder trendige Testarossa-Lufteinlässe nicht sehr erfolgreich gewesen. Was bleibt beim Tuning also? So wenig und so diskret wie möglich. Genau das ist Snobecks Ansatz. Liebe zum Detail und mehr Leistung ohne das puristische Erscheinungsbild des Fahrzeugs zu verändern.

Exklusive Vision einer exklusiven Version

snobeck rimesDany Snobeck übertrug seine Wettkampferfahrung im Rennsport auf die Straße und präsentierte den Snobeck 190E 2.5-16V Evolution.

Äußerlich unterscheidet sich der Snobeck 2.5-16V Evolution lediglich durch die von ihm entworfenen und bei Dial gefertigten Felgen vom Serienfahrzeug. Die von AMG inspirierten 16-Zoll-Felgen wurden mit den Maßen 8Jx16 H2 ET 34 mit Continental Sport Contact 225/50/ZR16 ausgestattet.

Interieur

Im Innenraum weicht die vermeintlich nüchterne Ausstattung des 190er einem hochwertigen Luxus. Edles Nussbaumholz von AMG verläuft über die Türen, das Armaturenbrett und die Mittelkonsole. Die Standardsitze werden durch neue Recaro LS Sportsitze ersetzt. Diese wurden speziell für diese Kleinserie mit originalem Mercedes Sportline Bezugstoff im originalen Design hergestellt. Die Fußmatten sind von hervorragender Qualität und mit dem Snobeck Emblem versehen. Das Lederlenkrad stammt von AMG und verleugnet seine Herkunft, dank der Prägung, nicht. 

snobeck 190e interieur

Motor

Die Abstimmung des Motors ist mit der gleichen Sorgfalt durchgeführt worden. Serge Meyer, hochtalentierter Motorenkonstrukteur, verrät, dass mehr Leistung aus dem Motor herauszuholen wäre als die beworbenen 225 PS. Allerdings hätten sich dann Fahrdynamik und Laufkultur negativ verändert. Der Motor begnügt sich daher, nebst AMG Power Pack, mit einer abgestimmten Einlassnockenwelle, anderer Drosselklappenscheibe, Ventilfedern und Zylinderkopfdeckel. Auch wird die Achsübersetzung von 3,27 auf 3,46 angepasst. Bei den notwendigen elektronischen Anpassungen wird das KE-Steuergerät und das Zündschaltgerät ausgewechselt. Zu guter Letzt wird ein größerer Motorölkühler und eine 2-flutige Auspuffanlage inklusive Katalysator, Mittel- und Nachschalldämpfer verbaut.

tachometerDie maximale Leistung von 225 PS wird bei 7.200 U/min erreicht. Also nur 400 U/min bevor der rote Bereich des Drehzahlmessers beginnt, bzw. der 2.5-16V M102 Motor in den Begrenzer geht. Das bedeutet aber auch, dass wir im unteren Drehzahlbereich spürbar weniger Leistung zur Verfügung haben. In diesem Fall jedoch nichts Dramatisches. Der Leistungs-/Drehmoment-Kompromiss ist angemessen und macht Spaß: Reiner Vortrieb ohne Zugeständnisse – bis 244km/h.

Das Aufrechterhalten eines Drifts der Hinterachse mit dem Gaspedal ist kein Problem. Aber man darf nicht leichtsinnig werden und gelangt schnell ins Übersteuern. Der Snobeck Evo wiegt immerhin über 1350 kg und das ASD, dessen Warnleuchte ständig aufleuchtet, funktioniert nur unter 35 km/h. Auf nassem Untergrund erfordert dieses Verhalten am Limit viel Konzentration vom Fahrer. Im normalen Fahrbetrieb gibt es jedoch keine Probleme. Man darf nicht vergessen, dass dieses Auto vor allem eine Grundlage für die Homologation im Rennsport war. Auch wenn es umgebaut eher so aussieht wie ein Wohnzimmer als wie ein Gruppe A Rennwagen für den Einsatz auf der Straße.

Fazit

Luxus und Seriosität treffen auf Leistung, die Dany Snobeck so exklusiv wie möglich wollte. Das erste Fahrzeug des Unternehmens Snobeck überzeugt qualitativ und technisch, aber auch preislich? Ein Aufpreis von fast 40% gegenüber des Serienfahrzeuges lässt daran zweifeln. Der Preis für das Basisfahrzeug inklusive Umbau lag bei ca. 490.000,00F (146.000,00DM).

Der Markt für diese Art von Autos lässt wirtschaftliches Denken nicht zu, denn Exklusivität hatte hier schon immer Vorrang.

Fotos

Bildquellen

  • tachometer: © DSF
  • snobeck_out: © CarXpert

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